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Eine Bühne für die Seifenoper

Vom Schreibtisch zum Waschtisch, vom Visitenkartenhalter zur Seifenschale: Dieser (zweifelhafte) Kar­ri­e­re­sprung war für das leicht schräge, grundsätzlich aber geradlinige Betonobjekt kein großer Akt.

Wie bei der Schale für Visitenkarten habe ich die Gießform aus TetraPak-Karton angefertigt. Die etwas größeren Abmessungen der Seifenunterlage (13 x 9 cm) bescherten mir den Genuss von zwei Litern Eistee. Mit den Größen der Getränkekartons sind leider die natürlichen Grenzen für diese Arbeitsmethode recht schnell erreicht. Ein weiterer Nachteil der Kartonform tritt an den Faltkanten zu Tage: Auf der Innenseite des Falzes wölbt sich das Kartonmaterial hervor und bildet sich als Einkerbung im Beton ab. Die Kanten der Schale habe ich recht großzügig verschliffen, wodurch gröbere Steinchen auf den bearbeiteten Oberflächen sichtbar sind. In diesem Fall erkläre ich die abwechlungsreiche Oberfläche einfach zum Stilmittel. Die Schale habe ich mit Wachs behandelt, so dass das Wasser gut abperlt. Damit es auch ablaufen kann, gibt es eine Spalte im Boden. Beton zeigt eine schöne Lebendigkeit, wenn er nass wird und die matte Oberfläche sich in eine dunklere glänzende verwandelt.

made with love and care by graubereich 🙂

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