Labor< Betonlicht

Folge 4 | 2. Juli 2015

Ring frei

Für das Betonlicht stand der erste Praxistest an. Eine kurze Internetrecherche ergab, dass www.moertelshop.com für meine Vorhaben die passenden Betonfertigmischungen bereitstellt – also einfach mal ein 25kg-Paket Gussbeton geordert und dazu noch Kunststoffrohre sowie eine gerillte Gummimatte für die Form eingekauft.

Die Rohre habe ich jeweils in 5 cm lange Stücke gesägt und auf einer Grundplatte fixiert. Für das Gewinde wurde die Gummimatte in leicht schräge Streifen geschnitten und die Enden mit Lösungsmittel so zusammengefügt, dass die Rillen möglichst nahtlos aufeinander passen. Dieser Gummimantel lässt sich einfach auf das innere Rohr aufstecken. Circa 500 g Beton nimmt eine Ringform auf und mit etwas Rütteln entstehen eine herrlich glatte Oberfläche an der Rohrwandung sowie ein präzise abgeformtes Gewinde auf der Innenseite. Weil der Betonring sich in einem parallelen Zylinder verfestigt, ist das Aus-der-Form-Holen eine mühsame Geduldsübung unter Einsatz sanfter Gewalt. Da nicht alle Betonringe diesen Geburtsvorgang unbeschadet überstanden haben, lege ich seitdem ein Drahtgitter in die Form ein.

Aber funktioniert auch der Mechanismus für die Höhenveränderung? Um das zu überprüfen, baute ich eine Halterung aus MDF-Platten mit einer umlaufenden Gummikante. Das Ergebnis war ernüchternd. Beton und Gummi verstehen sich so gut miteinander, dass sie sich nur sehr schwergängig zueinander verschieben lassen. Die hohe Reibung und die Tatsache, dass die verwendeten Abflussrohre nicht exakt rund sind, machen das Schrauben mühsam.

Zur Verbesserung veränderte ich die Ringe zu einer Art Bajonett-Verschluss: Zwei Unterbrechungen im Gewinde ermöglichen es, die Ringe frei in der Höhe zu verschieben und mit einer kurzen Drehung zu arretieren. Das ist schon besser, perfekt ist das allerdings noch nicht. In dieser zweiten Modellbauetappe erhielt das Betonlicht auch schon einen Standfuß, der das Leuchtmittel aufnimmt und einen Edelstahlbügel.

Kommentar schreiben

0 Kommentare

Kommentar